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[±â»ç¿ø¹®] DIE LOGIK DES BANKROTTS
[2È£] 2010³â 06¿ù 01ÀÏ (È­) Ullrich Fichtner economyinsight@hani.co.kr
NACH IMMOBILIEN, FIRMEN, KREDITEN UND ROHSTOFFEN WERDEN NUN GANZE STAATEN ZUM SPIELBALL GLOBALER INVESTOREN. DIE HAUPTAKTEURE HANDELN NICHT WIE SCHURKEN, SONDERN SO, WIE SIE HANDELN MÜSSEN – COMPUTER WERDEN DARÜBER ENTSCHEIDEN, OB GRIECHENLAND PLEITE IST. Alles fließt, sechs Börsentage lang, von Sonntag, 4 Uhr, wenn Sydney eröffnet, bis Freitag, 22 Uhr, wenn New York schließt, dazwischen 138 vollgepackte Stunden, 8280 Minuten, 496 800 Sekunden, 497 Millionen Millisekunden, in denen Menschen und Maschinen immerfort Entscheidungen fällen, die die Geschäfte und Geschicke der Welt betreffen. Alles fließt, es ist ein Strom großer und kleiner Nachrichten, um 2 Uhr nachts europäischer Zeit werden in Neuseeland Kreditkartenumsätze vermeldet, um 3 Uhr australische Exportzahlen in Sydney. In Tokio gibt es um 4.30 Uhr Neues zur japanischen Indu-strie, um 7 Uhr wird man in Genf mehr über Verbraucherpreise erfahren, um 7.30 Uhr tritt in Brüssel Europas Zentralbankchef Jean-Claude Trichet vor die Presse. Angela Merkel wird eine Rede halten um 10 Uhr, der Luxemburger Jean-Claude Juncker um 12, der US-Finanzminister Tim Geithner um 14 Uhr, und um 15 Uhr wird man wissen, wie sich die neuen Sechsmonatsanleihen der Griechen verkauft haben. Die Terminbörse in Chicago hat neue Daten, die kanadische Bauwirtschaft, die Schweizer Bankenaufsicht, die Londoner Ölbörse, die indische Stahlindustrie, die Hongkonger Hafenverwaltung, der australische Bauernverband, dann sind fürs Erste wieder 24 Stunden um, und die Welt ist ein klein bisschen anders geworden. Reicher vielleicht. Oder ärmer. Verwirrend, das steht fest, ist sie geblieben. Der Anteil der Staatsschulden an Portugals Bruttoinlandsprodukt ist neuerdings von Bedeutung, die Arbeitsmarktdaten aus den USA lassen regelmäßig die Börsen springen, die Inflationsrate in Ungarn kann von Belang sein, die Währungspolitik Chinas ist es ohnehin, und der Kurs des britischen Pfunds spielt eine Rolle. Aber welche? Und welcher Trend entsteht gerade? Was muss man wissen, um zu verstehen, woraus eine Krise wie die griechische gemacht ist? Auf diese Fragen werden Antworten gesucht, Woche für Woche, Tag für Tag, in den Zentralbanken rund um den Globus, in den Vorstandsetagen der Geldhäuser, den Forschungsabteilungen der Hedgefonds, in den Büros und Großrechnern der Rating-Agenturen, auf den langen Fluren der global agierenden Pensionsfonds und der Versicherungskonzerne – in den Köpfen all jener, die man immer nur: «die Investoren» nennt. Der Versuch, sie auf die Schnelle dingfest zu machen, schlägt regelmäßig fehl. Wer sie einfach zu Ganoven stempelt, verfehlt das Thema weit. Wer sie zu smarten Helden unserer Zeit macht, sie als Meister des Universums feiert, ebenso. Gut möglich, dass die großen Akteure auf den Spielplätzen des Geldes ihren Verstand längst an Computersysteme abgegeben haben, gut möglich auch, dass die erfolgreichsten Investoren nicht Schurken sind, sondern Gelehrte unserer Zeit, die das kapitalistische System, seine Regeln und seine Lücken, nur am besten verstehen und mit Hilfe perfekter Automaten für sich zu nutzen wissen. Sie leben jedenfalls in einer Welt, in der die moralische Güte von Entscheidungen kein Kriterium ist. Sie handeln amoralisch, sie folgen der Logik des Systems, sie bedienen kühl seine Hebel. Wer sich auf ihre Spur begibt, trifft oft auf brillante, dabei meist erschreckend nüchterne Leute, geschmückt mit Doktor- und anderen Titeln, Leute, die viel mehr wissen über die menschliche Natur, als ihnen zuzutrauen wäre. Wer Investoren trifft, sie spricht, bekommt eine Idee davon, warum Kurse sinken, warum Staaten wanken und wie der Kapitalismus heute in groben Zügen funktioniert. Der versteht auch, warum die Weltwirtschaft in diesen Wochen von der dritten Etappe einer Finanzkrise erschüttert wird, die auf dem amerikanischen Immobilienmarkt begann; die sich dann über den Globus fraß, weil mit den Risiken von Immobilienkrediten und Firmenkrediten weltweit spekuliert worden war; und die nun Staaten wie Griechenland, Portugal, vielleicht Irland an den Rand des Staatsbankrotts treibt. Jede Recherche auf diesem Feld wird durch den Codex der Finanzwelt erschwert, Interna nicht preiszugeben und Diskretion zu wahren. Kaum ein Akteur ist bereit, öffentlich und mit Namen aufzutreten, man ist, wenn überhaupt, nur zu Hintergrundgesprächen bereit. Ihre Namen, sie spielen auch keine große Rolle, denn am Ende sind sie austauschbar. Wer heute noch Chefhändler hier ist, kann morgen schon Vorstandsmitglied dort sein, wer gerade in London große Räder dreht, tut es bald vielleicht schon in Hongkong oder New York oder gar nicht mehr, weil er entlassen wird oder sich am goldenen Fallschirm in den vorgezogenen Ruhestand abwerfen lässt. Kein Markt rotiert schneller als der des Geldes, keiner ist größer, mit Tagesumsätzen, die sich nur noch in Billionen rechnen, in Tausenden Milliarden. Gehandelt wird mit Staatsschulden, Währungen, mit Wechseln auf die Zukunft, gewettet wird auf Konjunkturkurven, Börsenindizes, Zinsentwicklungen, im Einsatz sind Geldsummen, die jede menschliche Vorstellungskraft sprengen, und hantiert wird mit Strategien so komplex, dass sie kaum zu fassen sind. Wersind die Menschen auf diesen Märkten? Was haben sie mit Griechenland zu tun? Wer sind, was machen, was denken Investoren? «Hedgefonds lassen sich vergleichen mit Surfern, die hinter der Brandung herumpaddeln und auf die große Welle warten», sagt der Chefhändler eines Hedgefonds in London, er sitzt in einer Bar in Kensington, es gibt trockenen Weißwein, der Hyde Park ist nah, vor den Türen in der Nachbarschaft parken Porsche Cayenne. «Gute Surfer haben Geduld», sagt der Händler, «sie kennen sich aus mit dem Wind, dem Wasser, dem Wetter, sie haben das bessere Timing. Die Unerfahrenen steigen oft auf die erstbeste Welle, die sie schon für groß halten – und so verpassen sie meistens den Moment, wenn sich draußen wirklich etwas Großes tut.» Der Hedgefonds, für den er arbeitet, gehört zu den führenden der Branche, er hat im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre jedes Jahr fast 20 Prozent Gewinn gemacht, man arbeitet mit weit über 10 Milliarden Dollar Kapital. Wer hier einsteigen will, muss mindestens eine Million investieren, aber die meisten Kunden bringen viel mehr Geld mit, 50 Millionen Dollar, 200, 300. Es sind kaum reiche Privatleute, die ihr Geld einzahlen, sondern Banken, Investmentgesellschaften, Stiftungen, zu deren Wesen es in der Regel gehört, ihr Geld so weit wie möglich zu streuen, um das Risiko von Verlusten klein zu halten. Niemand setzt einfach alles auf Rot oder Schwarz beim Roulette der globalen Finanzmärkte; man spielt – nach ausgetüftelten Systemen – immer möglichst viele Zahlen, Zahlenpaare, Zahlenfelder und nennt es dann «diversifiziertes Risiko». Der Londoner Hedgefonds ist ein großer, aber doch nur einer von vielen, ihn als typisch hinzustellen wäre falsch, denn den typischen gibt es nicht. Zwischen 1999 und 2007, als die Zahl der Hedgefonds weltweit auf über 9000 stieg und sich ihr Kapital auf 1,6 Billionen Dollar verfünffachte, fächerten sich auch ihre Investmentansätze und -stile auf. Die Fonds, die in der Regel erstaunlich gut durch den Crash von 2008 gekommen sind, konzentrieren ihre Geschäfte oft auf bestimmte Weltregionen oder nur auf Währungen, andere spezialisieren sich auf Aktien, die sie für unterbewertet halten, oder sie spekulieren gegen angeschlagene Großfirmen oder Anleihen von Staaten wie Griechenland. «Es gibt so viele Hedgefonds-Typen, wie es Automarken gibt», sagt der Londoner Händler, «und da ist dann auch mal ein Toyota dabei, bei dem ...
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